Mit einem deutlichen 5:1 Auswärtssieg bei Babelsberg 03 beendeten die D-Juniorinnen die Saison 2023/24.
Am heutigen Tag ging es genau an den Ort, an dem die Saison auch im September vergangenen Jahres begann. Das letzte Spiel der Saison, das schon einmal symbolisch den Saisonwechsel einleitete, standen doch mit Sophie und Timea Böhm zwei zentrale Säulen der kommenden Saison im Kader. Und erstmals spielten die 2013 geborenen Zwillinge auch gemeinsam in der D-Jugend.
Der LFC ging früh durch eine schöne Kombination über Sophie, Carlotta und Emma durch ebendiese in Führung, wurde dann in der ersten Halbzeit allerdings ungenau in den Aktionen. Nach der entsprechenden Halbzeitansprache wurde dies in der zweiten Halbzeit deutlich besser. Der LFC nutzte die Schwachpunkte der Gastgeberinnen aus und erhöhte auf 2:0 durch Carlotta und 3:0 durch Sophie, bevor den Babelsbergerinnen mit einem 25m Hammer-Freistoß der Anschluss gelang. Kurz brannte es danach noch im LFC-Strafraum, doch abermals Carlotta markierte schließlich das erlösende 4:1 bevor Fee mit ihrem zweiten Saisontreffer den Deckel darauf setzte. Drei Minuten vor dem Ende dann eine weitere symbolische Geste: Kapitänin Carlotta ging vom Platz und damit von Board und übergab die Kapitänsbinde an ihre Nachfolgerin Emma, die diese in der kommenden Saison tragen wird. Carlotta gehört neben Abby, Lina, Helene, Sera und Amelie zu den Spielerinnen, die in der kommenden Saison in die C-Jugend wechseln werden.
Am Ende steht ein mehr als versöhnlicher Saisonabschluss einer sehr durchwachsenen Meisterrunde, die der LFC diesmal auf Platz 6 beenden wird. Nach der grandiosen und überzeugenden Vorrunde waren die Ludwigsfelderinnen als Mitfavoritinnen in die Schlussrunde gegangen, standen sich in den entscheidenden Spielen gegen die direkten Konkurrenten aber zum Teil selbst im Weg. Spielerisch konnte der LFC in jedem Spiel mithalten, war auch gegen die Topfavoriten phasenweise die bessere Mannschaft, konnte die vormals gute Chancenverwertung allerdings nicht mit in die Meisterrunde übernehmen. So verlor man die Topspiele gegen Wandlitz und in Potsdam ergebnistechnisch deutlich zu hoch. Insbesondere gegen erstere hat man im Pokalhalbfinale gezeigt, dass man sich nicht verstecken muss, verlor im ersten Meisterrundenspiel allerdings auch aufgrund einiger individueller Fehler deutlich mit 1:8. Zwar konnte man schon im zweiten Spiel die ersatzgewächten Mädchen des Teltower FV deutlich mit 8:1 besiegen, doch das anschließende Heimspiel gegen Miersdorf/Zeuthen sollte den LFC Mädchen einen entscheidenden Knacks versetzen. Ersatzgeschwächt vergaß man das Toreschießen und konnte die deutliche Überlegenheit und die 1:0 Halbzeitführung nicht halten. So stand am Ende ein für die Gäste schmeichelhaftes 1:2 und beim LFC eine vorentscheidende Niederlage gegen einen der direkten Konkurrenten.
Bei Turbine Potsdam konnte man dann wieder das Potential der LFC Mädchen erkennen, scheiterte dort aber wiederum an der mangelnden Chancenverwertung und dem Pfosten und als man dem Ausgleich schließlich immer näher kam, in den letzten 5 Minuten des Spiels (vier Gegentore) an den brach liegenden Nerven. So stand am Ende ein definitiv nicht leistungsgerechtes 2:7 und es war klar: In dieser Meisterrunde ist der Wurm drin.
Auch gegen Schlusslicht Forst Borgsdorf wäre weit mehr als ein 3:0 drin gewesen. Abermals zeigten die LFC-Mädchen Nerven beim Torabschluss, gewannen dieses Spiel allerdings souverän. Die Unsicherheit zeigte sich dann erneut gegen den Mitkonkurrenten Falkensee. Auch hier war man die bessere Mannschaft, hatte zahlreiche Torchancen und fing sich unnötige Kontergegentore. So lag man zwischenzeitlich völlig überraschend mit 0:3 zurück. Die LFC-Schlussoffensive kam allerdings zu spät, mehr als ein 2:3 war nicht mehr drin, auch wenn Chancen für weitaus mehr Tore herausgespielt wurden.
So bleibt mit dem 5:1 Schlusspunkt in Babelsberg und damit Platz 6 in der Liga ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits jenes, bei dem man weiß, das deutlich mehr drin gewesen wäre, weil man immer mindestens ebenbürtig war, dies aber nicht in ausreichend Siege verwandeln konnte.
Aber auch dieses Gefühl, bei dem man weiß, dass hier trotz aller Enttäuschungen zwar eine enorm herausfordernde aber trotzdem extrem aufregende und großen Spaß bringende Saison zu Ende geht. Insbesondere auf die Vorrunde mit dem absolut überlegenen Staffelsieg (11 Siege, 1 Niederlage) können alle Spielerinnen mehr als stolz sein. Diese lies mit jedem Sieg die Träume und Hoffnungen wachsen, die erst zwei Minuten vor einem möglichen Pokalfinale im eigenen Stadion im Halbfinale zerplatzten. Diese Vorrunde brachte auch den wohl verrücktesten Spielverlauf der letzten Jahre: Einen 1:3 Rückstand bei Babelsberg 74 verwandelte man in den letzten 5 Minuten des Spiels in ein sensationelles 4:3. Nicht weniger nervenaufreibend das Pokalviertelfinale beim RSV Eintracht, als man in einem langen und hin und her gehenden Neunmeterschießen schließlich als Sieger vom Platz ging. Und auch die mehr als unglückliche Halbfinalniederlage zwei Minuten vor Ende der Verlängerung in Wandlitz waren Momente, die ans Herz gingen, die bleiben werden, die das unsichtbare Band zwischen Trainerteam und Spielerinnen immer fester schnürte. Und so waren es nach dem heutigen Abpfiff auch ein paar Tränen die getrocknet werden mussten. Tränen der Traurigkeit, dass dieses Band nun zum Teil wieder aufgelöst werden muss. Tränen des Abschieds, wenn Spielerinnen und Trainer nach teilweise 4 Jahren gemeinsamer Arbeit nun vorerst getrennte Wege gehen müssen. Aber trotz allem immer auch die Gewissheit, dass man sich weiterhin sehen wird, sei es beim zeitgleichen Training oder beim ein oder anderen Spiel als gegenseitige Zuschauer.
Das alles wird man sicherlich auch noch mal ausführlich Revue passieren lassen auf der nun anstehenden Abschlussfahrt an die Ostsee. Am letzten Juni-Wochenende wird man (hoffentlich) die Sonne genießen, das Fußballjahr gebührend ausklingen lassen und dabei erkennen, dass viel wichtiger als die nackten Ergebnisse der Weg ist, den alle zusammen während der Saison gegangen sind. Der Weg, den jede Einzelne individuell gegangen ist, die positive Entwicklung, die jede Spielerin genommen hat und nicht zuletzt und am allerwichtigsten: der Spaß, den jede Einzelne während der Saison im Team hatte. Dieser Spaß und dieser Weg ist noch längst nicht am Ende.
SV Babelsberg 03 – Ludwigsfelder FC 1:5 (0:1)
0:1 Emma (3.), 0:2 Carlotta (32.), 0:3 Sophie (42.), 1:3 Babelsberg (45.), 1:4 Carlotta (50.), 1:5 Fee (53.)
Für den LFC spielten:
Timea – Abby, Sera – Kimi, Carlotta, Alina – Emma, Sophie sowie Helene, Fee und Paulina