D1-Mädchen feiern sensationellen Last-Minute-Sieg in Wandlitz und werden zum Favoritenschreck

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche gewinnen die Ludwigsfelder D-Mädchen gegen den aktuellen Tabellenführer. Gegen den Ligaprimus, Dauerpokalsieger und Dauermeister Eintracht Wandlitz gelingt in letzter Sekunde ein befreiender Sieg.

Fast ein Jahr ist es her, dass der Trainer unserer Mädchen nach dem Spiel in Wandlitz erschöpft am Boden lag. Damals, im Mai 2024 war es pure Enttäuschung. 0:1 hatte man kurz vor Ende der Verlängerung im Pokalhalbfinale verloren und so den Einzug ins Finale im heimischen Stadion verpasst. Heute das gleiche Bild, der Grund aber ein anderer: In der letzten Minute hatten unsere Mädchen gerade den 3:2 Siegtreffer erzielt und im direkten Gegenzug auch noch einen Lattenschuss des Gegners überstanden. Dramatischer kann ein Spiel kaum enden und schöner können Siege im Fußball kaum sein.

Im Gegensatz zum Hinspiel, als der LFC auf fünf Spielerinnen verzichten musste, konnte diesmal auf das volle Personal zurückgegriffen werden. Mit dem Schwung aus den Siegen gegen den RSV sowie die eigene D2 ging es also nach Wandlitz. Zwar war der Respekt voreinander groß, doch legten unsere Mädels schwungvoll los, setzten die ersten kleinen Nadelstiche in Form von einigen Distanzschüssen. Doch die erfahrene Wandlitzer Torhüterin konnte so nicht überwunden werden. Der Gastgeber hatte stattdessen mehr Glück. Nach einem einfachen Doppelpass vor dem Strafraum des LFC zog eine Wandlitzer Stürmerin einfach ab. Der Ball fand den Weg an Timea vorbei in die rechte Ecke des Tores. Ein zu diesem Zeitpunkt eher schmeichelhaftes 1:0 (8.). Doch Wandlitz wurde nun dominanter und erspielte sich nach und nach weitere Gelegenheiten. In dieser Phase hätte Wandlitz auch höher in Führung gehen können, etwa als eine Stürmerin völlig frei und ganz allein auf das Tor von Timea zulief. Doch glücklicherweise schloss diese zu früh ab und zog den Ball links am Tor vorbei. Nichtsdestotrotz gelangen dem LFC in der ersten Halbzeit mit neun Torschüssen fast doppelt so viele wie den Gastgebern (Wandlitz fünf). Einer davon, ein satter Schuss durch Emma von der halbrechten Position ins lange Torwarteck führte zum umjubelten Ausgleich (26.). Doch dieser hatte leider nicht lange Bestand. Nur zwei Minuten später ließ Wandlitz die LFC-Defensive ins Leere laufen, zog wieder von außerhalb des Strafraums ab und konnte Timea erneut überwinden. Ein Tor, dass dafür sorgte, dass die LFC Mädels mit hängenden Köpfen in Kabine gingen. In der Pause war es die Aufgabe der Trainer vor allem mentale Aufbauarbeit zu leisten. Spielerisch hatten die Mädchen bewiesen ebenbürtig zu sein. Alles was es brauchte, war der Glaube an den Sieg, der zurück in die Köpfe musste.

Die zweite Halbzeit brachte einen frühen Eckball für den LFC, den Emma mit viel Schärfe präzise auf den langen Pfosten brachte. Der Ball senkte sich tückisch hinter der Wandlitzer Torhüterin genau vor den Füßen einer Verteidigerin. Diese konnte nicht mehr ausweichen und beförderte so den Ball ins eigene Tor. Der Brustlöser. Der Ausgleich in der 35. setzte völlig neue Kräfte bei unseren Mädchen frei. Der Glaube war nun vollends zurück und der LFC übernahm mehr und mehr die Initiative im Spiel. Immer wieder kamen unsere Mädchen vor das Wandlitzer Tor, konnte zum Teil gefährliche Situationen kreieren und verheißungsvolle Schüsse absetzen. Die Wandlitzer Vorstöße wurden meist an der Mittellinie abgefangen. Bälle, die doch in den Ludwigsfelder Strafraum kamen, verteidigten Kimi, Lynn und Paulina souverän und ohne Gefahr aufkommen zu lassen. Ganz anders der LFC, der auch heute wieder das obligatorische Alu-Pech bei einem satten Distanzschuss von Emma hatte. Das Spiel neigte sich dem Ende und als sich fast alle schon auf ein Remis eingestellt hatten, fasste sich Alina ein Herz, eroberte auf Höhe der Mittellinie den Ball von ihrer Gegenspielerin und leitete diesen mit dem ersten Kontakt an Nisa in der Mitte weiter. Diese brauchte nur zwei Ballberührungen für den Doppelpass in die Spitze auf die schon durchstartende Alina, die wiederum eine tolle Übersicht bewies, sich im engen Zweikampf durchsetzte und die in der Mitte frei stehende Sophie bediente. Diese ließ sich das Tor nicht mehr nehmen lassen und schob eiskalt ein. Ein Bilderbuchangriff, mit allem, worauf die Trainer in den letzten Wochen Wert gelegt hatten. Energische Balleroberung, sofortiger Pass in die Mitte, erneutes Freilaufen, ein toller Pass auf die durchstartende Spielerin und der Blick für die besser postierte Mitspielerin in der Mitte des Strafraums, statt selbst abzuschließen. Das alles in einer Geschwindigkeit, die den Gegner nur hinterherschauen ließ. Besser kann man es nicht spielen. Großer Respekt für die Coolheit der Mädels, dass so kurz vor Schluss in dieser Form zu zelebrieren und dem Gegner somit keinerlei Chance zu lassen die Situation zu klären. Was dann folgte, war pure Freude, aber gleichzeitig der Blick nach hinten, denn noch war das Spiel nicht vorbei. Und Wandlitz kam im direkten Gegenzug noch einmal vor das Ludwigsfelder Tor, wollte unbedingt den Ausgleich. Und tatsächlich wurde es noch einmal brandgefährlich. Ein Schuss aus etwa 12 Metern senkte sich vor dem Tor, knallte an die Unterkante der Latte, von dort an die Beine unserer Torhüterin, es drohte ein Eigentor. Doch Timea reagierte blitzschnell, kratze den Ball von der Linie und schlug ihn schließlich Richtung Seitenaus, wo Lynn den Ball klären konnte. Ein Herzschlagfinale.

Mit dem ersehnten Schlusspfiff kannte die Freude nun keine Grenzen mehr. Alle Mädels und die Trainer lagen sich in den Armen. Und sie konnten zurecht feiern. Zwei so wichtige Siege gegen die jeweiligen Tabellenführer innerhalb einer Woche und der erste Sieg seit Jahren gegen den ewigen und unbesiegbar scheinenden Meister Wandlitz. Das war nach der Hinrunde nicht zwingend zu erwarten. Doch unsere Mädchen haben sich über den Winter merklich weiter entwickelt und bringen diese Leistung nun auch deutlich sichtbar auf den Platz. Darüberhinaus kann man beobachten, wie eine wirkliche Mannschaft zusammenwächst, die sich vorgenommen zu haben scheint, in dieser Saison noch einiges zu erreichen. Eine weitere wichtige Gelegenheit dazu gibt es bereits am kommenden Wochenende, wenn das Viertelfinale im FLB-Landespokal gegen Turbine Potsdam ansteht. Los gehts am Samstag, 8.3. um 9 Uhr im heimischen Waldstadion.


1. FV Eintracht Wandlitz – Ludwigsfelder FC 2:3 (2:1)

1:0 Wandlitz (8.), 1:1 Emma (26., Nisa), 2:1 Wandlitz (28.), 2:2 Eigentor (35., Emma), 2:3 Sophie (60., Alina)

Für den LFC spielten:
Timea – Lynn, Nisa, Lucie – Kimi, Emma, Alina – Sophie sowie Paulina, Fee, Lara und Mia H.

 

 

Ein Spiel dauert 60, nicht 26 Minuten – D2 mit zu hoher Niederlage gegen Turbine

Drei Tage nach der deutlichen Niederlage gegen die eigene D1 (2:13) hieß es für die D2: Krone richten und weiter geht’s! Die Zweite hatte Turbine Potsdam zu Gast im Waldstadion. Bis kurz vor der Pause waren unsere Mädchen nahezu ebenbürtig, am Ende unterlagen sie 2:9.

Nachdem wir im Hinspiel (0:6) in den ersten zehn Minuten vier Gegentore kassiert hatten, war die Vorgabe vor Anpfiff klar: Diesmal steht in dieser Zeit die Null! Gesagt, getan. Doch kaum waren die ersten zehn Minuten rum, gingen die Turbinen mit einem Doppelschlag (11./13.) in Führung.
Wer dachte, unsere Mädels würden jetzt auseinanderbrechen, sollte kurz danach eines Besseren belehrt werden: Nehora legte für die eine Minute zuvor eingewechselte Marie auf, die die Kugel im langen Eck unterbrachte – 1:2 (15.). Ihr erstes Tor im zweiten Einsatz!
Plötzlich war es ein ganz anderes Spiel. Die D2 glaubte auf einmal an sich und war am Drücker. Der Ausgleich lag in der Luft. Doch stattdessen nutzten die Potsdamerinnen eine Unachtsamkeit in der LFC-Abwehr zum 1:3 (26.). Leider kassierten unsere Mädchen vor der Pause noch zwei weitere Gegentore (28./30.+1), so dass es mit einem 1:5-Rückstand in die Kabine ging. Frust und Trauer waren dort groß. Das Trainerteam hoffte auf eine Trotzreaktion im zweiten Durchgang und appellierte an das tolle Spiel über weite Strecken der ersten Halbzeit.

Es dauerte jedoch keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff, ehe Turbine erneut traf – 1:6 (31.). Nach einem weiteren Tor für die Gäste gelang Fee nach tollem Zuspiel von Lara das 2:7 (47.). In der Folge erarbeitete sich unsere Mädels weitere Chance, doch Fee und Nehora scheiterten aus aussichtsreicher Position. Auf der Gegenseite machten es die Turbinen besser. Am Ende kassierte die D2 eine 2:9-Niederlage, die sicher um das ein oder andere Tor zu hoch ausfiel, aber auch gezeigt hat, dass individuelle Fehler auf diesem Niveau eiskalt bestraft werden. An diesen gilt es in den kommenden Wochen zu arbeiten und sie bestenfalls abzustellen.

Vielen Dank an die drei D1-Leihgaben Lara, Timea und Fee.
Weiter geht es für die Mädchen am kommenden Samstag (8. März). Nach dem Pokalspiel der D1 testet die D2 im Anschluss (11.30 Uhr) beim Berliner Bezirksligisten Moabiter FSV.


Ludwigsfelder FC II – Turbine Potsdam 2:9 (1:5)

0:1 (11.), 0:2 (13.), 1:2 Marie (15.), 1:3 (26.), 1:4 (28.), 1:5 (30.+1), 1:6 (31.), 1:7 (34.), 2:7 Fee (47.), 2:8 (53.), 2:9 (59.)

Für den LFC II spielten:
Frida – Lara, Cecilia, Lina M. – Timea, Sophia, Nehora – Fee sowie Marie, Mia K., Johanna und Mia V.

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