Am Tag der deutschen Einheit stand das vom 2. Spieltag verlegte Spitzenspiel der LFC-D1 Mädchen bei der ersten Mannschaft des RSV Eintracht an. Dieser war in den letzten Jahren immer ein unangenehmer Gegner in sehr engen, umkämpften Spielen. Doch heute hatten sich die Mädchen einiges vorgenommen. Der LFC legte sehr engagiert los, lies sich nicht wie im letzten Spiel überrumpeln und zeigte von Beginn an, wer hier als Sieger vom Platz gehen sollte. Vor allem über die linke Seite kamen die LFC-Mädchen immer wieder mit schönen Kombinationen und Doppelpässen in Strafraumnähe aus der zahlreiche Chancen kreiert wurden. Folgerichtig ging der LFC früh durch einen Distanzschuss von Kimi in Führung. Der RSV beschränkte sich vornehmlich aufs Verteidigen und konnte nur sporadisch Akzente nach vorn setzen, aus denen allenfalls ein paar Ecken resultierten, allesamt ohne Gefahr für das Ludwigsfelder Tor. Ganz anders der LFC, der immer wieder auch frei vor das RSV-Tor kam, den Ball aber nicht im Tor unterbringen konnte. Insgesamt 10 Torschüsse standen während der ersten Halbzeit auf der Habenseite des LFC, wovon einer die Torlatte traf, gerade drei auf der des RSV. So ging es mit einem zu niedrigen aber hochverdienten 1:0 in die Pause, in der die Trainer nur Kleinigkeiten ansprechen mussten.
Bis in die Haarspitzen motiviert ging es nach dem Seitenwechsel wieder auf den Platz, man wollte früh nachlegen und den sprichwörtlichen Sack zu machen. Zunächst schien dies auch gelingen zu können, spielte man doch weiter nach vorn und erarbeitete sich auch weitere Gelegenheiten, allerdings vor allem in Form von Distanzschüssen. Und so kam es, wie es so oft im Fußball kommt: Versäumt man vorn die Tore zu schießen, kassiert man sie hinten. In der 37. Minute war es ein verunglückter Rückpass, den Torhüterin Timea unbedacht mit den Händen aufnahm. Den anschließenden indirekten Freistoß konnten die LFC-Mädchen zunächst gut zustellen, doch ein Querpass in den Rückraum bot die Schusschance für den RSV, der diese nutzte und den Ball in einer Bogenlampe unter die Latte setzte. Der LFC wollte dies nicht auf sich sitzen lassen, rannte weiter nach vorn an, die Aktionen waren nun aber nicht mehr so konzentriert und sauber gespielt wie in der ersten Halbzeit. Dennoch ergaben sich viele weitere Schussgelegenheiten mit dem Höhepunkt erneut von Kimi, die einen Ball an den Pfosten setzte. Auch in der zweiten Halbzeit gelang es dem LFC zehn weitere zum Teil sehr gefährliche Schüsse auf das Tor des RSV abzugeben, von denen aber keiner das Ziel fand. Auch wenn der RSV umgestellt hatte und im Mittelfeld besser stand, gelang es ihm nur selten vor das Tor des LFC zu kommen. Herausgespielte Chancen für den Gastgeber gab es in der gesamten zweiten Hälfte keine einzige. Dennoch der Schock in der 57. Minute. Ein Freistoß etwa 15m vor dem eigenen Tor verteidigte der LFC zu fahrlässig und ohne Mauer, so dass der Schuss direkt den Weg ins Tor fand. Das Spiel war nun vollends auf den Kopf gestellt. Mit nur zwei Torschüssen aus Standardsituationen gelangen dem RSV in der zweiten Halbzeit die zwei entscheidenden Tore für diesen unter dem Strich schmeichelhaften Sieg. Dennoch muss sich der LFC an die eigene Nase fassen, nicht schon in der ersten Halbzeit und spätestens mit den zahlreichen Schüssen in der zweiten Halbzeit nicht mehr Tore erzielt zu haben.
Spielerinnen und Trainer waren nach dem Abpfiff schwer enttäuscht. So dominant war man in den letzten Jahren gegen den RSV nicht aufgetreten. Das ausgerechnet dieses Spiel zu einer Niederlage führte, war schwer zu akzeptieren. Dennoch versuchten die Trainer die gute spielerische Leistung hervorzuheben und Mut für die nächsten Spiele zu machen. Im Training wird man nun intensiv an der Chancenverwertung arbeiten.
Die englische Woche findet nun ihren Abschluss am Samstag, wenn es zu Hause gegen die Mädchen von Babelsberg 74 geht.
RSV Eintracht 1949 – Ludwigsfelder FC 2:1 (0:1)
0:1 Kimi (10.), 1:1 RSV (37.), 2:1 RSV (57.)
Für den LFC spielten:
Timea – Lynn, Lucie, Nisa – Kimi, Emma, Alina – Sophie sowie Fee, Mia H. und Zoey
Bericht: Clemens Mitschke (Trainer)
Fotos: Malte Achilles und Lisa Ilk